Do you speak english?

Viele Bewohner haben die englische Sprache jahrelang genutzt, was zu einer Art geistigen Reserve führt. Das nutzt der Sozialtherapeutische Dienst der Pro8 Frelenberg.

Übach-Palenberg. Anfangs runzelt Gerhard Zander noch die Stirn, doch nach einiger Zeit breitet er die Karteikarten mit den Englischvokabeln vor sich wie Memorykarten aus. Wörter wie „daughter“, „wife“ oder „son“ liegen vor ihm auf dem Tisch. Sie erinnern Gerhard Zander, 77 Jahre alt und Bewohner der Pro8 Frelenberg, einer geschützten Einrichtung für Menschen mit Demenz der Heinrichs Gruppe, an früher. Das ist das Ziel von Eva Bartels, Leitung des Sozialtherapeutischen Dienstes der Einrichtung, und ihres neuen Angebots „Do you speak english“.

„Wir sind auf die Idee gekommen, weil viele unserer Senioren sehr gut ausgebildet sind oder studiert haben“, berichtet Eva Bartles. Einige seien sogar zweisprachig aufgewachsen und acht der insgesamt 52 Bewohner des Hauses haben früher regelmäßig englisch gesprochen – sowohl in ihrem beruflichen als auch privaten Umfeld. „Das ist schon eine hohe Quote“, sagt Eva Bartles. Zweisprachigkeit, erklärt sie weiter, erhöhe die mentale Flexibilität: „Das ständige hin- und herspringen zwischen zwei Sprachen, deren Grammatik und Vokabeln fordert und stimuliert das Gehirn.“ Aufgrund des jahrelangen Gebrauchs der beiden Sprachen entstehe eine Art geistige Reserve.

Gerhard Zander ist einer von sechs Senioren, die beim ersten Mal von „Do you speak english“ dabei sind. Früher hat er eine Wohnung auf Mallorca gehabt und dort regelmäßig Zeit verbracht. In diesen Zeitraum fällt auch der Gebrauch der englischen Sprache. „Beim ersten Treffen wurden bei Herrn Zander viele Erinnerungen an Spanien geweckt“, sagt Eva Bartels. Zwar entstehen bei den Teilnehmern von „Do you speak english“ keine Dialoge mehr auf Englisch, aber an einzelne Wörter und in welchem Kontext er sie benutzt hat, kann sich Gerhard Zander durchaus erinnern.

„Für uns ist das ein tolles Ergebnis. Wir zielen mit unserem Angebot auf einen spielerischen Umgang mit der Sprache ab und wollen unsere Bewohner nicht auf ihre Defizite hinweisen, sondern sie ermutigen“, erläutert sie. Und da das im Fall von Gerhard Zander so gut funktioniert hat, wird sie das Angebot „Do you speak english“ fortsetzen.

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