„Care for integration“ geht in die zweite Phase

Kreis Heinsberg. Projekt zur beruflichen Integration von geflüchteten Menschen in Heinsberg geht in die zweite Phase. Beim Projekt „Care for Integration“ handelt es sich um ein NRW-Modellprojekt in Heinsberg zur Ausbildung von Geflüchteten im Altenpflegeberuf.

Kreis Heinsberg. Nachdem Düsseldorf als erster Standort bereits im November mit der Altenpflegehelferausbildung gestartet ist, geht im Dezember der Standort Heinsberg mit 16 Schülern an den Start. Ob es um den Pflegeunterricht, den Hauptschulabschluss oder die Praxiseinsätze in den unterschiedlichen Einrichtungen der Altenhilfe geht, die Deutschkenntnisse der Projektteilnehmenden sind ausschlaggebend für den Erfolg in all diesen Bereichen. Die Sprache ist die Basis allen Lernens und damit der wichtigste Bestandteil des Modellprojektes.

„Mit Blick auf die hinter uns liegende Vorbereitungsphase, auf die vielen Probleme und gemeisterten Herausforderungen, sind wir unheimlich stolz, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer so weit gebracht zu haben. Die Motivation der Geflüchteten aufrecht zu erhalten, während die Familie zum Teil noch im Krisengebiet festsitzt, die Freunde Abschiebungsbescheide erhalten und die Wohnsituation bei vielen zu wünschen übrig lässt, ist eine Kraftanstrengung – aber es hat sich gelohnt!“, so Projektleiterin Sina Yumi Wagner.

Das Jobcenter Kreis Heinsberg und die Agentur für Arbeit Aachen-Düren, die das Projekt von Beginn an gefördert haben, bewerten den bisherigen Verlauf und den Erfolg als positive Bestätigung für die Anstrengungen, die unternommen wurden, um das Projekt am Standort Heinsberg mit geeigneten Teilnehmern an den Start zu bringen. „Der ganzheitliche Ansatz, das Erlernen der Sprache, den Schulabschluss und die praxisorientierte berufliche Qualifikation in einer Maßnahme zu vereinen und die Teilnehmer dabei sozialpädagogisch zu begleiten, hat sich bewährt“, meint Christian Trox, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Heinsberg und stellt fest: „So kann eine erfolgreiche Integration geflüchteter Menschen in einer Branche mit guter Beschäftigungsperspektive mit Fachkräftebedarf gelingen.“

Die an sich zwölf Monate dauernde Ausbildung wurde für das Projekt auf 18 Monate ausgedehnt, um auch während dieser Phase weitere Sprachkenntnisse zu vermitteln. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sind neben dem hohen Wert der Sprachförderung auch, dass viele vorhergesehene Schwierigkeiten sich nicht als solche herausgestellt haben. „Auch für Menschen islamischen Glaubens ist zum Beispiel die körpernahe und geschlechtsunspezifische Pflege kein Problem – zumindest nicht mehr als für Menschen christlichen Glaubens“, sagt Björn Cranen von der Heinrichs Gruppe, in deren Pflegeeinrichtungen (Pro8 Erkelenz-Kückhoven, Pro8 Frelenberg, SZB Breberen, SZB Wegberg und Haus Karin in Mindergangelt) im Jahr 2017 sechs Projektteilnehmer einen Praktikumsplatz für die Dauer der Altenpflegehelferausbildung gefunden haben. „Die Motivation der geflüchteten Menschen ist unschlagbar“, erläutert Cranen weiter, „es ist unglaublich, mit wieviel Zuwendung und Empathie die Projektteilnehmenden in der Pflege unterwegs sind – nach all dem Leid, das ihnen zum Teil selbst widerfahren ist.“ 2018 kommen noch einmal sieben Teilnehmer hinzu, die die Heinrichs Gruppe genau wie beim letzten Mal bei einer Rundreise durch die verschiedenen Häuser kennen lernen werden.

Die Träger des Projektes, die Akademie für Pflegeberufe und Management gGmbH (apm) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in NRW sowie die weiteren Projektbeteiligten vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sind sich bereits sicher, dass es eine Fortsetzung des Projektes geben soll. „Wir als private Anbieter nehmen unsere soziale Verantwortung weiterhin wahr und bieten in NRW auch im Anschluss an das Projekt geflüchteten Menschen eine reale berufliche Perspektive. Mit unserer apm werden wir für eine Nachhaltigkeit des Projektes sorgen und uns im Kampf gegen den bundesweiten Fachkräftemangel engagieren. Auch in anderen Bundesländern sind wir derzeit in der Vorbereitung ähnlicher Projekte“, so bpa Präsident Bernd Meurer.

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